Zu Beginn der Heilkunst vor vielen tausend Jahren wurden die Arzneien wohl so genutzt, wie sie in der Natur wachsen. Seit fast 5.000 Jahren werden aromatische Öle verwendet; die frühe Medizin nutze den Einfluss der Riechstoffe zunächst in Form von Räucherungen. Der französische Kosmetikchemiker und Parfümhändler Rene M. Gattefosse gilt in Europa als Begründer der Aromatherapie. In seinem Buch „Aromatherapie“ veröffentlichte er seine Forschungen und prägte somit den Begriff dieser Therapieform.

Die Aromatherapie gilt heute als ein Teilbereich der Phytotherapie. Sie beruht auf der systematischen Verwendung von ätherischen (konzentrierten) Ölen. Diese werden aus aromatisch riechenden Pflanzenteilen zumeist destilliert und sind chemisch betrachtet Vielstoffgemische. Ätherische Öle sind intensiv duftend, mit Wasser nicht mischbar, aber im Wasserdampf flüchtig. Je nach Pflanzenmaterial variiert die Zusammensetzung der ätherischen Öle stark. Die einzelnen Öle entfalten sich daher in unterschiedlichsten Bereichen des Organismus. Ätherische Öle haben einen unmittelbaren Effekt auf Zentren im Gehirn und regulieren psychische und physische Vorgänge wie etwa Gedächtnis, Stimmungen und Kreativität. Über das vegetative Nervensystem wirken sie in Folge auf vielfältige Organ- und Stoffwechselfunktionen. Ergänzend zu den Reaktionen über das Riechen der Duftstoffe entfalten die ätherischen Öle durch ihre reichhaltigen Inhaltsstoffe auch pharmakologisch starke jedoch ausgewogenen Wirkungen. Viele besitzen die Fähigkeit die Stimmung zu beeinflussen und somit das Wohlbefinden zu verbessern. Interessant ist, dass die Öle dabei sowohl sedierend als auch stimulierend wirken können. Menschen, die an Krankheiten infolge von Stress leiden, profitieren von den entspannenden Eigenschaften der ätherischen Öle und ihrer speziellen Anwendungsmöglichkeiten, erfahren Erleichterung ihrer Beschwerden. Darüber hinaus ist bei vielen ätherische Öle besitzen eine starke antimikrobielle Wirkung vor allem auf Viren, Bakterien und Pilze nachgewiesen.

Ätherische Ölmischung zur Reinigung der Raumluft, auch immunstimulierend

• 1 ml Lavendel
• 1 ml Ravintsara
• 3 ml Zitrone
• 5 ml Bergamotte

Die Öle werden gemischt. Zur Herstellung eines Raumsprays werden 5 ml der Mischung in 45 g 96% Ethanol in einer Sprühflasche gemischt. Die Ölmischung eignet sich alternativ für die Anwendung in einem Aromastreamer, der den Duft gut über den Raum verteilt.

Die Mischung ist zur Reinigung der Raumluft und zur Steigerung der Immunabwehr geeignet. Lavendel gilt zu Recht als Allheilmittel: Sein ätherisches Öl wirkt antiseptisch und entzündungshemmend, unterstützt ferner die Zellregeneration und Heilung. Außerdem hilft seine krampflösende, entspannende und beruhigende Wirkung dem Körper bei Erkältungskrankheiten.

Ravintsara wird in Madagaskar angepflanzt. Dort wird das Öl bei akuten Erkrankungen aufgrund seiner antibakteriellen, antiviralen und schleimlösenden Wirkung verwendet sowie zur Immunstimulation. .

Zitronenöl wird durch seine starke antiseptische Wirkung charakterisiert, das Öl wird folglich in manchen Krankenhäusern zur Keimreduktion genutzt. Das Öl wirkt durch seinen Duft anregend und konzentrationsfördernd und muntert niedergeschlagene Gemüter auf.

Wie alle Zitrusdüfte hat Bergamotte hat eine stimmungsaufhellende Wirkung, ist angstlösend und ausgleichend. Seine antiseptische und antivirale Wirkung wird in der kalten Jahreszeit genutzt. Aufgrund seiner fiebersenkenden Eigenschaften wurde das Bergamottöl früher bei Malaria angewendet.

Aromaöl zur Erleichterung des tiefen Durchatmens

• 2 ml Cajeput
• 2 ml Zeder
• 2 ml Thymian weiß

Die Öle werden gemischt. Neben der Anwendung in einem Aromastreamer kann die Ölmischung in eine Salbe eingearbeitet als Brustöl oder -salbe dienen. Hierfür werden maximal 3-5% der Mischung mit Jojobaöl gemischt oder in eine neutrale Salbengrundlage eingearbeitet. Die Mischung kann ferner tropfenweise auf ein Stofftaschentuch aufgebracht und inhaliert werden.

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